In einem Interview im Harvard Business Manager unter dem Titel „Purpose ist kein Gutmenschentum“ spricht der Leipziger Managementprofessor Thimo Meynhardt über ein neues Managementtool und Führungsmodell und zeigt neue Wege aus der Sinnkrise der Gesellschaft, die auch zunehmend im Wirtschaftssystem Niederschlag findet.

Schneller, weiter, höher, reicht als Motivation nicht mehr aus. Mitarbeiter wollen wissen, wofür ihr Arbeitgeber steht. Ökologie und soziale Verwerfungen sind Themen, mit denen Unternehmen zu kämpfen haben und auf die sie reagieren müssen. Unternehmen kommen heute nicht mehr umhin, die Gewinnorientierung an einen gesellschaftlich wertvollen Purpose koppeln.

Vor über 20 Jahren standen wir vor einer ähnlichen Situation. Im Dorf Brand im österreichischen Bundesland Vorarlberg hatten wir in den 90er Jahren im Tourismusbeirat nach Möglichkeiten gesucht, um auch in Zwischensaisonen eine bessere Auslastung der Betriebe zu erzielen.

Als uns eine Anfrage einer Pilotenvereinigung für deren jährliches Ski-Meeting mit 250 Teilnehmer erreichte, welche an 10 Alpendestinationen ausgeschrieben wurde, bewarben wir uns unter dem Motto: „Wir haben zwar keine grossen Kapazitäten, dafür aber herzliche Gastgeber in kleinen Hotels, Gasthäusern und Pensionen.“ Wir erhielten den Zuschlag und das war die Geburtsstunde von „rent a village“. (Mehr über die Entstehung von rent a village erfahren Sie hier.)

Was aber steckt dahinter? Unsere Suche nach neuen Angebotsformen, bei der das Dorf so umfassend wie möglich eingebunden werden kann, hat ein Bedürfnis nach authentischen Erlebnissen, Kontakt mit den Dorfbewohnern, Natur und Gemeinschaft geweckt und gleichzeitig Purpose geschaffen.

Das Dreigespann Kunde – Dorf – Agentur, das bis heute über 130 erfolgreiche Meetings-Incentives-Conventions-Events ermöglicht hat, funktioniert. Nur wenn der Purpose und Benefit für alle drei Partner stimmig ist, kann dies gelingen und zum Erfolg führen.